Krupp Germaniawerft, Kiel


Geschichte:

Als am 01.12.1934 der erste offizielle Auftrag für den Bau von 6 U-Booten des Typs II Berfolgte, die auf den Helligen I und II gebaut werden sollten, wurde aus Geheimhaltungsgründen mit dem Zusammenbau dieser Boote erst im März 1935 begonnen. Bereits am 02.02.1935 erhielt die Germaniawerft einen weiteren Auftrag über den Bau von 8 U-Booten des gleichen Typs. Später kamen noch 4 größere U-Boote des Typs VII A dazu. Neben den U-Booten für die Kriegsmarine wurden auch zwei Export U-Boote für die Türkei gebaut. Für Jugoslawien wurde der Bau über zwei kleine U-Boote nach der Kiellegung 1940 eingestellt. Als nach Kriegsbeginn der Bau von Großkampfschiffen fast eingestellt wurde, sollte sich die Germaniawerft auf den Bau von U-Booten hauptsächlich VII C Boote konzentrieren. Außerdem sollten Sonderentwicklungen vom Typ VII D, VII F und X B auf der Werft gebaut werden. Hinzu kam die Herstellung eingener Dieselmotoren für die U-Boote.

Nach der von Dönitz 1943 gewünschten Anhebung der U-Boot-Produktion auf 40 U-Boote im Monat sollte die Germaniawerft jährlich 42 U-Boote abliefern, die durch Einführung von Nachtschichten erreicht werden sollte. Neben den konventionellen Typen VII C 41 und VII C 42 war auch der Bau der kleinen Walter U-Boote vom Typ XVII G vorgesehen. Als Vorläufer dieses Typs wurden zwei Versuchsboote des Typs WK 202 gebaut. Doch durch den Übergang des deutschen U-Boot-Baus auf die neuen Typen XXI und XXIII im Sommer 1943 musste auch das Programm der Germaniawerft neu konzipiert werden. Der Bau von VII C Booten lief 1944 aus. Die restlichen, nicht abgestoppten U-Boot-Bauprogramme vom Typ XX (Transport U-Boote) und die Versuchsbauten mit Walter-Antrieb liefen weiter. Dazu kam noch Anfang 1944 die Konstruktion des Kleinst U-Boot-Typs XXVII, dessen Serienbau allerdings in Monfalcone erfolgen sollte.

Im Sommer 1944 wurde beschlossen, dass der konventionelle U-Boot-Bau einzustellen sei.

Neben der Deutschen Werft in Hamburg erhielt auch die Krupp Germaniawerft den Auftrag, U-Boote des Typs XXIII herzustellen. Außerdem sollte der Kleinst U-Boot-Typ XXVII B "Seehund" auf der Werft in Serie gebaut werden. Bis Kriegsende erfolgte der Bau des Typs XXIII auf den Helligen VI, VII und VIII. Die "Seehund"-Montage erfolgte im Bunker "Konrad" der Deutschen Werke. Auf den restlichen Helligen der Werft lagen bei Kriegsende die Bootsrümpfe der drei bereits im Bau befindlichen Transport U-Boote U 1701 bis U 1703, sowie mehrere Rümpfe und Aufbauten der bereits in der Montage befindlichen Versorgungs U-Boote U 494 bis U 497. Im Bunker "Kilian" der Howaldswerke wurde von der Germaniawerft der Schnorchel in Serie gebaut. Noch im Frühjahr 1945 war der Bau von U-Booten vom Typ XXIII in den Kieler U-Boot-Bunkern vorgesehen. Bis zu diesem Zeitpunkt sollte der Bau der U-Boote auf der Helling VIII weitergehen. Außerdem wurde im Frühjahr 1945 noch eine große Halle für die Alberich-Beklebung errichtet.



  Die Krupp Germaniawerft im Jahr 1940



Erteilte Bauaufträge:

Datum:Gebaute U-Boote:Status:

20.07.1934U 7 - U 12in Dienst
02.02.1935U 17 - U 24in Dienst
25.03.1935U 33 - U 36in Dienst
25.06.1936"Saldiray", "Atilay" und "Yildiray" (Typ IvS - gebaut für die Türkei)in Dienst
25.06.1936"Batiray" (Typ IvS - gebaut für die Türkei. Nach der Indienststellung von der Kriegsmarine übernommen und in U A umbenannt)in Dienst
21.11.1936U 45 - U 51in Dienst
15.05.1937U 52 - U 53in Dienst
16.07.1937U 54 - U 55in Dienst
15.12.1937U 99 - U 102in Dienst
??.??.1938V 80 (Walter-Versuchsboot)in Dienst
30.05.1938U 69 - U 70 und U 93 - U 98in Dienst
27.10.1938Typ II U-Boote mit den Baunummern 613 und 614 für Jugoslawien. Am 01.06.1940 und 15.09.1940 auf Kiel gelegt. Am 19.09.1940 Bau eingestellt und abgebrochen.
25.01.1939U 71 - U 72in Dienst
31.01.1939U 116 - U 118in Dienst
06.06.19393 Typ VII U-Boote mit den Baunummern 620 bis 622. Bau wurde nicht begonnen. Auftrag am 19.09.1940 annuliert.
07.08.1939U 119in Dienst
23.09.1939U 201 - U 204in Dienst
16.10.1939U 205 - U 212in Dienst
16.02.1940U 213 - U 218in Dienst
06.08.1940U 219 - U 220in Dienst
15.08.1940U 221 - U 226in Dienst
07.12.1940U 227 - U 234in Dienst
20.01.1941U 235 - U 240in Dienst
10.04.1941U 241 - U 246in Dienst
05.06.1941U 247 - U 250 und U 1051 - U 1058in Dienst
25.08.1941U 1059 - U 1062in Dienst
14.10.1941U 1063 - U 1065in Dienst
14.10.1941U 1066 - U 1068sistiert und annulliert
18.02.1942V 300 (U 791)annulliert
16.07.1942U 1069 - U 1080annulliert
07.08.1942U 794 - U 795in Dienst
04.01.1943U 1081 - U 1092sistiert und annulliert
17.04.1943U 1093 - U 1100 und U 2101 - U 2104annulliert
06.07.194348 U-Boote des Typs XVII Gannulliert
14.12.1943U 796 - U 797 (Ursprünglich ein Auftrag der Deutschen Werke Kiel AG vom 04.01.1943annulliert
14.12.1943U 1601 - U 1615, U 1701 - U 1715sistiert und annulliert
14.12.1943U 494 - U 500 und U 2201 - U 2204sistiert und annulliert
15.02.1944U 798unvollendet
09.03.1944U 2111in Dienst
28.03.1944U 2112 - U 2113 und U 5004 - U 5083in Dienst
28.03.1944U 2251 - U 2300 (Ursprünglich ein Auftrag an die C.R.D.A.-Monfalcone (Italien) durch Zulieferungen durch Simmering, Graz und Pauker, Wien. Nach der Auftragsabgabe an die Germaniawerft wurden die Bootsteile und Maschinen nach Kiel überführt)in Dienst
28.04.1944U 5001 - U 5003Autrag abgegeben
28.04.1944U 5134 - U 5147unbekannt
28.04.1944U 5188 - U 5190unvollendet
07.07.1944U 2332 - U 2333Auftrag abgegeben
07.07.1944U 4701 - U 4707, U 4709 - U 4712 und U 5084 - U 5118in Dienst
07.07.1944U 4708zerbombt
07.07.1944U 4713 - U 4748unvollendet
07.07.1944U 5119 - U 5121annulliert
07.07.1944U 5122 - U 5187meist unbekannt
23.11.1944U 6201 - U 6248, U 5191 - U 5250, U 2372 - U 2392 und U 4751 - U 4870Bau nicht begonnen



Abgelieferte U-Boot-Typen:

U-Boot-Typ 19351936193719381939194019411942194319441945Anz.

II B: 77








14
VII A:
4








4
VII B:


474




15
VII C:




91016149
58
VII C 41:








3
3
VII D:





42


6
VII F:







4

4
X B:





3221
8
XXIII:








21113
Wk 202:







11
2
IvS (U A):



1





1
"Saldiray":



1





1
V 80:




1




1
Gesamt: 711049141720211611130


XXVII A:










53
XXVII B:










146







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