Daten:
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Typ: | | VII C |
Bauauftrag: | | 05.06.1941 |
Bauwerft: | | Blohm & Voss, Hamburg |
Serie: | | U 959 - U 982 |
Baunummer: | | 166 |
Kiellegung: | | 01.05.1942 |
Stapellauf: | | 14.01.1943 |
Indienststellung: | | 04.03.1943 |
Indienststellungskommandant: | O | Eckehard Wolf |
Feldpostnummer: | | 51418 |
Feindfahrten:
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Anzahl Feindfahrten: | 1 |
Versenkte Schiffe: | 0 |
Versenkte Tonnage: | 0 BRT |
Beschädigte Schiffe: | 0 |
Beschädigte Tonnage: | 0 BRT |
Detailangaben der Feindfahrten:
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1. Feindfahrt: 09.09.1943 - 10.11.1943 +
Unter Oberleutnant zur See Eckehard Wolf
09.09.1943 aus Kiel ausgelaufen
15.09.1943 in Molde eingelaufen
17.09.1943 aus Kiel ausgelaufen
18.09.1943 in Drontheim eingelaufen
05.10.1943 aus Drontheim ausgelaufen
Operationsgebiet: Nordatlantik, Biskaya und Kap Ortegal
10.11.1943 Verlust des Bootes
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Schicksal:
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Datum: | | 10.11.1943 |
Letzter Kommandant: | O | Eckehard Wolf |
Ort: | | In der Biskaya vor Kap Ortegal (Santa-Maria-Bucht) |
Position: | | 43°46.8'N-07°38'W |
Planquadarat: | | BF 8712 |
Versenkt durch: | | Nach einigen Flugzeugangriffe mit Wasserbomben und Rateken beschädigt und nach Kollision mit einem Riff aufgrund der schwären Schäden selbstversenkt |
Tote: | | 8 |
Überlebende: | | 42 |
Detailangaben:
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Britischer Bericht über die Versenkung:
U 966 wurde am 10.11.1943 um 04:09 Uhr auf dem Weg in die Biskaya zuerst von der Wellington B (unter WO I.D. Gunn) des 612. britischen Squadron mit
sechs Mk-XI Wasserbomben schwer beschädigt. U 966 tauchte weg, musste aber aufgrund der schweren Schäden gegen 08:30 Uhr wieder
auftauchen. Schon gegen 08:59 Uhr wurde das Boot von der Liberator R des US-Navy Squadron VB-105 gesichtet und sofort darauf von
dem Flakfeuer des U-Bootes eingedeckt, wodurch die Bombenschächte durch Treffer beschädigt wurden. Deshalb versagten bei den zwei
Angriffen die Auslösevorrichtungen der Wasserbomben.
Gegen 11:50 Uhr sichtete die Liberator E des US-Navy Squadron VB-103
das U-Boot und griff es sofort mit Wasserbomben an. Durch diesen Angriff wurde das Boot erneut beschädigt, konnte aber seine Fahrt
forsetzen. Aufgrund des starken Feuers von von Seiten des U-Bootes flog die Liberator keinen Angriff mehr. Jedoch blieb sie bis
13:10 Uhr vor Ort und wo sie dann um 13:15 Uhr von der Liberator E des US-Navy Squadron VB-110 abgelöst wurde. Der dann erfolgte
Wasserbombenangriff schlug fehl. Jedoch konnte die Liberator das U-Boot bis zum Eintreffen der Liberator D (unter Flt Sgt Zanta) der 311. exiltschechischen
RAF um 13:45 Uhr in ein Feuergefecht verwickeln. Die Liberator D griff U 966 mit Raketen an, die in der Nähe des U-Bootes einschlugen.
Nach diesem Angriff verringerte U 966 seine Geschwindigkeit, lief aber weiter in Richtung spanische Küste.
Während die Liberator E um 15:52 den
Rückflug antrat, blieb die Liberator D noch einige Zeit außerhalb der Flakreichweite des U-Bootes, bevor sie ebenfalls zu ihrem Squadron
zurückkehren musste.
Etwas später machte die Catalina B des 202. britischen Squadron Luftaufnahmen von Überlebenden in
einem Beiboot. Die Bilder zeigen außerdem einen großen Ölfleck. Der Fotograf berichtete, dass zu denm Zeitpunkt als die Aufnahmen
gemacht wurden, U 966 in der Nähe der Santa-Maria-Bucht gerade sank.
Deutscher Bericht über die Versenkung:
Es war der frühe Morgen des 10.11.1943 kurz nach der Wachablösung, ein Zeitpunkt an dem die Aufmerksamkeit noch nicht voll
einsetzte, da sich die Augen der neuen Ausgucks erst an die Dunkelheit gewöhnen mussten. Plötzlich erzitterte das Boot gewaltig -
einmal, zweimal, dreimal. Ein Gepolter, ein Rauschen und dann, bei der dritten Wasserbombe wurde das Boot, wie von einer unsichtbaren
Hand geschüttelt, das Heck aus dem Wasser gehoben und mit Wucht zurück geschleudert. In der totalen Dunkelheit unter Deck bemächtigte
sich aller eine ohnmächtige Ungewißheit und Angst. Dieses dauerte nicht lange, denn bald schaltete sich die Notbeleuchtung ein. Im Boot
selbst, gab es unübersehbare Schäden. Alles was nicht angeschweißt war hing an Kabeln, Rohren oder lag auf den Flurplatten. Dazu der
Gestank der durchgebrannten Steuerbord E-Maschine nach einem festgefahrenen Lager und spritzendes Wasser aus undichten Außenbordventilen.
Von oben hörte man die Bordkanonen bellen.
"Auf 150 Meter gehen!" entschied der Kommandant. Das Boot fiel mit starker Vorlastigkeit in die
Tiefe. Mit nur einer E-Maschine, auf Hochdruck laufenden Pumpen und Gewichtsausgleich durch die in den Heckraum befohlenen Freiwachen
pendelte der Leitende Ingenieur das Boot in 200 Metern tiefe ein. Aber es sackte weiter ab. Die Zeiger der Tiefenmesser standen schon am
Anschlag bei 220 Meter. Das Knacken und Ächzen am Druckkörper und in den Spanten wurde lauter und häufiger. 230 - 235 - 240 Meter, so war es
auf dem Druckmanomerter der Tauchzellen abzulesen.
"Anblasen!" schrie der LI, denn das war der letzte Ausweg aus der aussichtslosen
Situation. Zuerst reagierte das Boot überhaupt nicht, erst nach unendlich langer Zeit begann es langsam zu steigen. Bei 150 Metern kam das
Boot zum Stillstand. Jetzt erst wurde mit der Schadensaufnahme begonnen. Leider waren die festgestellten Schäden viel größer, als
zuerst angenommen wurde. Die Leckstellen im unteren Bootsbereich blieben vorerst unbedenklich, doch der gesamte Steuerbord-Antrieb war
ausgefallen und mit Bordmitteln nicht zu reparieren. Das hintere Backbord-Hauptlager qualmte und musste zusätzlich gekühlt werden.
Die Reperaturen und Aufräumarbeiten dauerten stundenlang.
Mittlerweile hatten alle im Boot erfahren, was sich vor Stunden oben zugetragen
hatte: Die 1. Brückenwache unter dem I.WO Richter konnte den aus der Dunkelheit angreifenden britischen Bomber nicht sehen. Das Flugzeuggeräusch
wurde durch den starken Lärm der U-Boot-Diesel übertönt. Der Anflug erfolgte von achtern, die dritte geworfene Wasserbombe lag knapp hinter dem
Heck. Beim Anflug feuerte der Flieger aus allen Rohren, so dass die Brückenwache in Deckung gehen musste und zwei Mann leichtere Verletzungen
erlitten.
Gegen 08:30 Uhr wurde wieder aufgetaucht. Der Druckluftvorrat war durch das ständige Anblasen knapp geworden. Vermutlich gab es
einen Riß in einem Tauchbunker. Auch die Batterien waren leer und mussten wieder aufgeladen werden. Der Backbord-Diesel lief auf vollen Touren.
Es wurde versucht, zur spanischen Küste zu kommen, um so den zu erwartenden Angriffen entgehen zu können.
Auf der Brücke stand die 3.
Seewache unter den Kommando des Kommandanten. Vorher erteilte er der Besatzung den Befehl Schwimmwesten anzulegen. Der scheinbare
Friede dauerte nicht lange. Gegen 09:00 Uhr entdeckte der Steuermannsmaat Heins Maslock das aus 260 Grad angreifende Flugzeug. Die
beiden 2-cm Kanonen beschossen den Angreifer und seine beiden Angriffsversuche konnten vorerst abgewehrt werden. Doch bald bekam er
Verstärkung. Und nun erfolgte Angriff auf Angriff. Durch geschickte Manöver gelang es, das Boot immer quer zum angreifenden Flieger
zu stellen und so jedem Bombenabwurf auszuweichen. Das Flakfeuer lag zwar deckend, zeigte aber wenig Wirkung an den gepanzerten Liberators.
Deshalb erzielte das U-Boot keinen entscheidenden Treffer. Aber die in der Nähe explodierenden Bomben und die Einschüsse ihrer Bordkanonen
verursachten am Boot weitere Schäden, deren Behebung immer schwieriger wurde.
Noch trennten U 966 ungefär 15 Seemeilen
von der spanischen Küste, aber der Kampf ging unvermindert weiter. Weiterhin ächzte das Boot nach jeder Bombenexplosion. Die Einschläge
der Bordwaffen hämmerten ins Boot. Trotzdem wurden aus beiden Kanonen und den MGs jedes angreifende Flugzeug voll eingedeckt. Durch einen
Rohrkrepierer wurde der Matrosenodergefreite Walter Mendorf verletzt und musste unter Deck gebracht werden. Auch der Steuermannsmaat Heinz
Maslock musste nach einem Steckschuss am rechten Oberarm durch den Sani-Maat versorgt werden. Beide Schützen wurden rasch abgelöst und der
kampf ging bis zum Erreichen spanischer Hoheitsgewässer weiter.
Plötzlich stellte der Gegner seine Angriffe ein, blieb aber
in einem respektablen Abstand auf Lauer.
U 966 strebte mit hoher Fahrt auf die Küste zu. Erst jetzt war zu sehen, dass das Boot
Achtern tief im Wasser lag. Nun wurde die Fahrt verlangsamt. Eine Ölspur, die das Boot hinterherzog, ließ einen Schaden im Treibstoffbunker
vermuten.
Das Boot umrundete Kap Ortegal und im Hintergrund waren die weißen Häuser und der Kirchturm von Carino zu sehen. Plötzlich
stand am Horizont ein Schiff. Der Silhouette nach war es ein Kriegsschiff, vermutlich eine britische Korvette. Sofort kam der Befehl des Kommandanten:
"Alle Geheimsachen vernichten!" "Boot klarmachen zum Versenken!" "Besatzung klar zum Aussteigen!" Sofort wurde die Sprengung des Bootes
vorbereitet.
Plötzlich erbebte das ganze Boot, wurde wie von einer unsichtbaren Faust emporgeschleudert, verharrte ein wenig, bis es wieder unter
Krachen und Bersten ins Meer tauchte. Es war eine Klippe, auf die U 966 aufgefahren war und die dem Boot den Rest gab. Schnell wurden die
Vorbereitungen zur Versenkung getroffen.
"Alle Mann an Oberdeck!" und "Vorfluten!", die Ereignisse überschlugen sich jetzt. Nach
wenigen Sekunden standen alle auf dem Oberdeck, in der Meinung, sich in den vorbereiteten Schlauchbooten niederlassen zu können. Doch diese
wurden beim Zuwasserlassen sofort abgetrieben. Auf der Brücke wurde die Kriegsflagge gesetzt, und dann kam der letzte Befehl des Kommandanten:
"Alle Mann von Bord!" Sofort sprangen alle Männer in die unruhige, kalte See und schwammen um ihr Leben. Im Boot wurden die Sprengpatronen
mit 5 Minuten Verzögerung angeschlagen. Zum Schluß zog der Leitende Ingenieur noch die Flutklappen, dann hievten sich die letzten drei Männer
zusammen mit dem Kommandanten auf die Brücke und sprangen ebenfalls ins Wasser.
U 966 tauchte mit wehender Flagge unter. Nach
einer kurzen Weile spürte man die Detonationswelle der erfolgreichen Sprengung. Die Steilküste vor Augen, schwammen die Männer darauf zu.
Es war ungefär 14:00 Uhr, die Körper begannen bald auszukühlen, denn die Wassertemperatur dürfe nur 18 Grad Celsius betragen haben.
Viele streiften sich die Lederpäckchen ab, um schneller voranzukommen. Folgte ein Ruf nach Hilfe, nahmen die Kameraden die Schwächeren
sofort in ihre Mitte und halfen ihnen das rettende Ufer zu erreichen. Doch nur wenigen gelang es, viele sassen auf den vorgelagerten Klippen
fest. Wegen der starken Brandung erlaubte sich keiner noch einmal ins Meer zu springen, um die Küste zu erreichen.
Nach geraumer Zeit
saß so der Großteil der Mannschaft, nass und mit ausgerissenen Händen und Füssen, verursacht durch den scharfkantigen Fels, auf den Klippen.
Nur wenige Männer erreichten die Steilküste, kletterten hoch und winkten ihren Kameraden auf den Klippen zu, die sich nun Hoffnung
auf eine schnelle Rettung machten.
Die kam früher als sie hofften. Der Kampf und das Einlaufen in spanische Hoheitsgewässer und der
Untergang des Bootes wurden von den spanischen Küstenwachen genau beobachtet und weitergemeldet. So geschah es, dass ein feindliches Flugboot (die
Catalina B des 202. britischen Squadron) welches den Überlebenskampf der U-Boot-Männer verfolgte und filmte, während die anderen alliierten
Kampfflugzeuge den Schauplatz bach der Feuereinstellung verließen, plötzlich von drei, vom Land her anfliegenden Junkers Ju88 angegriffen
und abgeschossen wurde. (Hier existiert ein Widerspruch in den Akten: Der Abschuss der Catalina wird nur in deutschen Unterlagen erwähnt,
denn nach britischen Angaben kehrte das Flugboot ungeschädigt zurück!).
Beim Aufprall auf dem Meer explodierte die Maschine und
die Flammen und Rauchwolken waren noch lange zu sehen.
Auch für die Männer auf den Klippen kam nun unverhoffte Rettung. Drei Fischerboote
kamen von Kap de Bares herüber und fischten die noch im Wasser Treibenden auf. Dann wurden in waghalsigen Manövern die Männer von den
Klippen geholt und in das Fischerdorf Puerto de Bares, dann ins Hotel "Venecis" in Vivero gebracht. Zwei Verwundete kamen ins Krankenhaus.
Fünf Gefallene der Besatzung wurden am 12.11.1943 in El Barquero beigesetzt.
Die Männer waren in Spanien und gerettet. Die
spanische Regierung musste sich nun über den Status der Deustschen einigen. Waren sie Kombattanten, die interniert werden mussten, oder
Schiffbrüchige, die freizulassen waren? Die zweite Meinung wurde entschieden von der deutschen regierung vertreten, aber am 30.11.1943
wurde ihr mitgeteilt, dass die Männer von U 966 interniert würden. Diese durch drei Rechtsgutachten gestütze Entscheidung ging davon
aus, dass das U-Boot ohne Schäden in spanisches Hoheitsgewässer eingedrungen war und sich von dort aus gegen seine Angreifer fortdauernd zur
Wehr gesetzt hatte, so dass die Deutschen nicht als Schiffbrüchige einzustufen waren. Die Deutschen legten Protest ein. Acht
Mann wurden am 17.12.1943 mit stillscheigender Billigung der spanischen Admiralität heimlich nach Madrid zur Flucht nach Westfrankreich
abtransportiert. Weitere sechs leicht Verwundete kehrten ebenfalls nach Deutschland zurück. Die restliche Besatzung wurde am 21.12.1943
in ein Internierungslager gebracht.
Im November 1944 glückte auch dem Kommandanten Eckehard wolf unter falschem Namen die
Flucht nach Deutschland. Die restliche Besatzung von U 966 verblieb zur Internierung in Spanien, bis die meisten von ihnen im Juli
1945 in die zerstörte Heimat zurückkehrten. |
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